Cuxhaven

Geschichte

Cuxhaven ist Nordseeheilbad und nördlichste Stadt Niedersachsens mit etwa 51.000 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Landzunge zwischen Elbe- und Wesermündung und entstand Mitte des 16. Jahrhunderts auf einem als Amt Ritzebüttel seit 1393 zu Hamburg gehörenden Gebiet als Deichreihensiedlung. 1577 wurde die Stadt als "Kuckhagen", was soviel heißt wie "Hafen im Koog", erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem Cuxhaven 1816 als Seebad eingerichtet wurde, erhielt es 1907 die Stadtrechte. Um 1892 wurde der Fischereihafen ausgebaut, 1912 entstand das Steubenhöft und der Amerikahafen. Heute ist Cuxhaven kreisfreie Stadt und lebt überwiegend von Fisch- und Schiffbauindustrie und vom Fremdenverkehr in den Badezentren Döse, Duhnen und Sahlenburg. Cuxhavens Wahrzeichen ist die "Alte Liebe" und die Kugelbake. Im Jahre 2009 wurde das niedersächsische Wattenmeer zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt.

Ebbe und Flut

Die Gezeiten, an der deutschen Nordseeküste Tiden genannt, sind eine Erscheinung, die sich auf der gesamten Erde im regelmäßigen Heben und Senken der Meeresoberflächen äußert, was durch die Anziehungskraft (Massenwirkung) zwischen Mond und Sonne einerseits und der Erde andererseits bewirkt wird. Besonders eindrucksvoll sind Ebbe (Sinken oder Fallen des Wassers) und Flut (Steigen des Wassers) im Wattenmeer zu beobachten, wo bei Niedrigwasser weite von Prielen durchzogene, trockengefallene Sand- und Schlickflächen eine einzigartige geschützte Naturzone darstellen. Der mittlere Zeitunterschied zwischen zwei Hochwasserständen beträgt 12 Stunden und 25 Minuten. Bei Neumond und Vollmond verstärken sich die Kräfte und es herrscht extremes Niedrig- und Hochwasser, die sog. Springtiden. Steht der Mond im ersten oder letzten Viertel, sind die Höhendifferenzen gering, es herrschen die sog. Nipptiden. Weht bei Springflut auflandiger Sturm, so besteht Sturmflutgefahr und Überflutung des eingedeichten Festlandes, das gefürchtete Landunter.

Sehenswürdigkeiten

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kugelbake. Sie steht bereits seit etlichen Generationen an der nördlichste Stelle Niedersachsens und markierte für Seeleute das ersehnte "Land in Sicht". Sehr beliebt sind sowohl für Kurgäste wie auch für Einheimische das Wattwandern bei Ebbe zur 11 km entfernt gelegenen Watteninsel Neuwerk. Aber Vorsicht: Sonnenbrand! Für Senioren empfieht sich eine schöne Überfahrt durch Priele und Schlick mit den von Pferden gezogenen Wattwagen.

Direkt am Wasserschiffahrtsweg befindet sich die auf Holz gebaute Aussichtsplattform "Alte Liebe" und der Radarturm. In der Nähe warten Boote und Schiffe auf die Touristen und laden ein zu Hafenrundfahrten, Minikreuzfahrten und Hochseeangelfahrten, bei denen man die bei Sturmfluten gestrandeten Schiffe "Ondo" und "Fides" passiert, deren rostige Wracks bei Niedrigwasser noch immer zu sehen sind.
 
Beliebte Ausflugsorte sind auch das außer Dienst gestellte Feuerschiff "Elbe 1", das Ringelnatzmuseum sowie das Fort Kugelbake, eine vor Kurzem renovierte Marinefestung aus dem Jahre 1878. Im Sommer dient der Innenhof des Forts zu Open-Air-Auftritten.
 
Spaziert man von der Kugelbake Richtung Grünstrand in der Grimmershörnbucht, so kann man bei schönem Wetter sogar die schleswig-holsteinische Küste sehen oder - zur richtigen Zeit - die "Helgoland", die täglich von Cuxhaven nach Helgoland verkehrt und zu zollfreien Einkäufen auf der Insel einlädt.

Zur Entspannung ist ein Aufenthalt im Kurpark zu empfehlen, in dem sowohl einheimische Tiere als auch Exoten gehalten werden. Für Unterhaltung sorgt das gleich nebenangelegene Veranstaltungszentrum Kugelbakehalle. Sowohl hier als auch am Strandhaus Döse finden regelmäßig Musikveranstaltungen statt.

An der Nordseeküste einzigartig ist der direkt am Wasser gelegene Nadelwald in Sahlenburg. Er wurde vor mehr als 100 Jahren von dem Amtmann Werner aufgeforstet und trägt daher den Namen Wernerwald. Sowohl das Finkennmoor als auch kilometerlange Trimm-Dich-Pfade machen einen Spaziergang in diesem Wald zu einem unvergesslichen Erlebnis.                                                                                                                                                                                                                                                                     Fotos by Olaf Witthohn




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